ANTRAG BREMSSCHWELLEN

14. November 2011

Wie man sieht, sieht man nichts!

Berliner Kissen an der Mainstraße. Ob solche künstlichen Hindernisse tatsächlich zur Verkehrssicherheit beitragen ist selbst unter Experten umstritten. Wir vertreten aber die Meinung, dass Bremsschwellen, insbesondere auf Radwegen, eine besondere Gefahr darstellen.

Aber auch für Fußgänger sind sie bei nasser oder winterlicher Witterung gefährlich, da sie sehr glatt sind und möglicherweise sogar übersehen werden. Es wurde uns bereits von Stürzen berichtet, die allerdings noch glimpflich abgingen.

Zum Tagesordnungspunkt 9, Antrag Entfernen der Bremsschwellen, gaben Irene Störger und Norbert Herdt folgende schriftliche Erklärung zu Protokoll:

Ziel des Antrags:

Oberstes Ziel des Antrages ist es, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, als auch die sichere Begehbarkeit der angrenzenden Spielplätze herzustellen. Als Antragsteller haben wir auf Hinweise und Bedenken aus der Bevölkerung reagiert und zur Absicherung unserer Einschätzung zusätzlich eine schriftliche Anfrage an den ADFC gerichtet. Folgende Antwort haben wir erhalten:

“In dem Arbeitspapier zu Umlaufsperren und Hindernisse auf Radwegen gibt es folgende Empfehlung: Aufpflasterungen, Schwellen u.ä. haben auf Radfahrer selbst bei niedriger Geschwindigkeit wesentlich stärker "durchschlagende" Wirkung, als auf die gut gefederten Kfz, für die sie eigentlich gedacht sind. Für Radfahrer sind auf beiden Seiten Umfahrungsmöglichkeiten vorzusehen, die gegen Zuparken geschützt werden müssen. Neben der Umfahrungsmöglichkeit ist es auch wichtig, dass die Schwellen rechtzeitig erkannt werden können, etwa durch integrierte retroreflektierende Elemente."

Unsere Beobachtungen:

  1. Genau da, nach dem Hindernis, wo geschützt werden soll, wird oft sofort wieder Gas gegeben.
  2. Autofahrer umfahren das Hindernis, kommen auf den Bürgersteig und gefährden Personen oder Kinder.
  3. Autofahrer reagieren oft zu spät. Folge: Scharfes Bremsen oder ein zu schnelles Überfahren.
  4. Für Rad- Touristikfahrer in Gruppen entsteht eine erhebliche Gefährdung, weil weiter hinten fahrende Personen der Einblick verwehrt ist.
  5. Umfahrungsmöglichkeiten für Radfahrer sind nicht gegen Zuparken geschützt.
  6. Die geforderten retroreflektierende Elemente sind nicht integriert, bei Dunkelheit erhöht sich die Gefahr erheblich.
  7. Bei winterlicher Witterung potenziert sich die Gefährdung sogar für Fußgänger, durch Glätte und erschwerte Erkennbarkeit des Hindernisses.
Berliner Kissen
HÖCHST GEFÄHRLICH FÜR FUßGÄNGER UND RADFAHRER: BERLINER KISSEN IM WINTER

Unser Fazit und Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise:

Die installierten Bremsschellen sind aus unserer Sicht nicht für alle Verkehrsteilnehmer sicher. Insbesondere für Radfahrer besteht eine erhebliche Gefährdung. Bei der Errichtung dieser Schwellen war der Gemeinderat auch nicht eingebunden. Wir schlagen deshalb vor, den Anregungen des ADFC zu folgen und vor Ort die Gegebenheiten im Rahmen einer Verkehrsbegehung mögliche bessere Alternativen zu prüfen. Bei einem Ortstermin mit dem Bauausschuss werden wir unsere Vorschläge unterbreiten.

Irene Störger, Norbert Herdt

Letzte Meldung zum Thema:

Die Bremsschwellen sind jetzt nach den Vorstellungen der Antragsteller und zur Zufriedenheit der Anwohner und Verkehrsteilnehmer ausgeführt.

Teilen