Jahresabschlußrede 2020

12. Januar 2021

Jahresabschlussrede 2020

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, alles steht still und kommt zur Ruh, Im Herzen wir nun in uns gehen, dabei wollen wir nicht übersehen, das nicht überall auf Erden die Menschen heute glücklich werden. Besonders zur Coronazeit, machen wir die Herzen weit, und gedenken all der Leute, die nicht feiern können heute, die Pandemie es möglich macht, die Einsamkeit in der Heiligen Nacht. Verzichten auf die Silvestersause, Corona kennt leider keine Pause.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats, liebe Bürgerinnen und Bürger von Großwallstadt In 16 Tagen ist das Jahr vorbei und nachweinen wird ihm wohl niemand, denn was zuletzt stirbt ist die Hoffnung. Trump ein Psychopath, das Klima schlimmer dran als befürchtet, die EU in der Schuldenfalle, der Brexit - vergiss es, Terror von rechts, islamistischer Terror, Flüchtlinge in Not, Korruption überall, Missbrauch in der Kirche und im Sport und dabei hab ich das wichtigste, das C-Wort noch gar nicht erwähnt. Ja, das C hat die Welt verändert. Sie hat mein und unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Nichts ist im Augenblick wie es einmal war und für Prognosen bräuchte man eine Glaskugel. Es betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche. Es gab und gibt keine Veranstaltungen, keine Konzerte, keine Festivitäten, kaum Freizeitsport und wenn, dann Geisterspiele, kein Weihnachtsmarkt und Fasching ist auch schon abgesagt. Selbst der Nikolaus konnte die Kleinen nicht beschenken. Weihnachten wird für einige wohl einsam werden. Mit gesundem Menschenverstand, mit Rücksichtnahme und Verantwortung für die Mitmenschen könnten wir die Krise gemeinsam bewältigen. Krisen sind Angebote des Lebens, sich zu wandeln. Man braucht noch gar nicht zu wissen, was neu werden soll. Man muss nur bereit und zuversichtlich sein. (Luise Rinser) Leider glauben viele nicht an die Gefahren. Woher kommt aber dieses Misstrauen der Verschwörungstheoretiker und Querdenker. Offenbar aus der völligen Unkenntnis der tatsächlichen Vorgänge. Man weiß nichts und hat sich nicht genügend informiert. Man nimmt stattdessen das Bild einer einfachen Verschwörung. Im Umgang mit der Corona-Pandemie wird es zur Glaubensfrage ob das Virus gefährlich ist oder ob es überhaupt existiert. Der Hass, der sich in verschiedenen Verschwörungsmilieus bahnbricht, der muss uns doch alle beunruhigen. Durch die virale Verbreitung über das Internet, seine sozialen Plattformen und Kommunikationsvarianten, werden die Verschwörungsspekulationen immer einflussreicher. Die Hemmschwelle andere zu beschimpfen, zu beleidigen und zu bedrohen wird immer niedriger. Das globale Netz und Verschwörungsmythen, das ist eine höchst potente Kombination um Gesellschaften und Demokratien zu destabilisieren. Einer der bisherigen Höhepunkte dieser Hassentwicklung, die sich in den vergangenen Monaten im Zuge der Corona-Proteste abgezeichnet haben, ist die Morddrohung gegen Thüringens Ministerpräsident Ramelow. Es werden sogar in den sozialen Medien Adressen von Polizisten und Ordnungsbeamten veröffentlicht die die Schutzmaßnahmen bei Demonstrationen überprüfen sollen. Die Hetze ist unerträglich. Die Spaltung der Gesellschaft nimmt gefährliche Züge an.
Wo Liebe wächst, gedeiht Leben – wo Hass aufkommt, droht Untergang.( M. Gandhi) Und was Verschwörungen, Lügen und der sich daraus resultierende Hass anrichten können, hat uns die Geschichte gelehrt. Man denke nur an die Pest, Hexenverbrennung, Christenverfolgung Judenverfolgung usw. Dieses Gedankengut hat sich leider bis in die Gegenwart erhalten, siehe z. B. Donald Trumps Lügenkampagnen. Meinungsfreiheit wird nur insofern akzeptiert, als die eigene Position gesichert wird. Deshalb gilt es heute ganz besonders, wehret den Anfängen. Kommen wir kurz zur Kommunalpolitik. Der Bürgermeister hat in seiner Ansprache auf erreichte Projekte hingewiesen. Gemeinsam haben wir einiges erreicht um den Wohlfühlort Großwallstadt attraktiver und die Lebens- und Wohnqualität weiter zu verbessern. Das Ärztehaus wird bald eröffnet, die Erweiterung der Leichenhallte ist gelungen und das Kriegerdenkmal ist fertiggestellt. Allerdings mit zu wenigen Parkplätzen und für Radfahrer und Rollatoren ist der Weg von der Mömlingerstr. zur Alten Straße ein Hindernislauf. Besonders erfreulich ist die Gemeinsamkeit bei einer Querungslösung für die Mil 38. Hier müssen wir am Ball bleiben und dürfen nicht locker lassen. Leider kam der Zusammenhalt erst zustande nach einem mehr als bedauerlichen Unfall. In dem Zusammenhang mit der Querung muss auch der Weg neben der Mil 38 dringend asphaltiert werden. Eine betreute Seniorenwohnanlage ist ebenfalls ein Vorhaben das in dieser Legislaturperiode dringend angegangen werden muss. Eine neue Konstellation hat die Kommunalwahl im Frühjahr hervorgebracht. Zum ersten Mal in der Geschichte von Großwallstadt gibt es vier Fraktionen. Resultierend aus diesem Ergebnis gibt es keine absolute Mehrheit mehr. Argumente müssen wieder überzeugen und Ergebnisse bzw. Kompromisse sollten gemeinsam in den Sitzungen erarbeitet werden. Neue und junge Gesichter bringen frischen Wind, neue Ideen und andere Sichtweisen in unser Gremium. Jugendlicher Elan gepaart mit jahrelanger Erfahrung kann nur erfolgreiche Arbeit hervorbringen.
Für die gute, kollegiale Zusammenarbeit möchte ich mich im Namen der Fraktion rechtherzlich bedanken. Mein Dank geht an den Herrn Bürgermeister, an die Verwaltung, allen voran Wilhelm Berninger und an alle Mitarbeiter im Bauhof für die Unterstützung unserer Arbeit. Ebenso geht der Dank an alle ehrenamtliche Helfern in den Vereinen und Verbänden, ohne deren Tätigkeiten unsere soziale, glücklicherweise noch intakte Infrastruktur, nicht denkbar wäre. Mein Apell geht heute besonders an die Vereine. Haltet durch, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Ich möchte nun noch allen sagen, Ruhe und Freude an den Weihnachtstagen.
Und das neue Jahr soll bringen, was zum Glück des Lebens zählt und dazu vor allen Dingen: Gesundheit und Frieden auf der ganzen Welt

Für die SPD Fraktion Reinhold Hein

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