SPD-Veranstaltungsreihe – “Unser Landrat vor Ort“ besucht Großwallstadt

Landrat Jens Marco Scherf in Großwallstadt

21. November 2016

Am Mittwoch, den 16. November kamen im Großwallstädter Gasthaus “Zum Ochsen“ ca. 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger des Ortes und einiger Nachbargemeinden zusammen. Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Großwallstadt und des SPD-Kreisverbands lauschten sie den Ausführungen von Landrat Jens Marco Scherf zu zahlreichen kreispolitischen Themen und sorgten mit der anschließenden ausführlichen Diskussion für einen gelungenen Abend. Landrat Scherf zeigte, dass er auch nach fast der Hälfte seiner ersten Amtszeit weiterhin hoch motiviert ist und begeisternd über die aktuelle und bisherige erfolgreiche Kreispolitik informieren kann. Durch den Abend führte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Scherer. Als Gast aus dem Kreisverband konnte die stellvertretende Kreisvorsitzende Helga Raab-Wasse begrüßt werden.

Ein großes Anliegen arbeitete Landrat Scherf direkt zu Beginn seiner Ausführungen heraus. Die politischen Entscheidungsprozesse und Handlungsmöglichkeiten zu erklären, egal wie kompliziert diese auch sein mögen, sieht er als eine der größten Aufgaben verantwortungsvoller Kommunalpolitiker. Die etablierten Parteien scheinen es versäumt zu haben, die komplexen Zusammenhänge einer freien und vielfältigen Demokratie zu erläutern.

Als Beispiele aktueller Themen nannte Landrat Scherf die schwierigen Verhandlungen mit der kassenärztlichen Vereinigung Bayern zu einer Bereitschaftspraxis im südlichen Landkreis. Hier ist es mit großem persönlichen Einsatz vieler Beteiligter gelungen, die KVB bei einem runden Tisch in Würzburg zumindest zum Nachdenken und Neubewerten der Situation zu bewegen.

Landrat Scherf warnte zudem davor beim Thema ICE-Halt Aschaffenburg nachzugeben. Es reicht nicht den ICE-Halt plakativ zu erhalten, wenn am Ende aber nur täglich zwei oder drei Verbindungen bestehen bleiben. Der ICE-Halt muss weiterhin vollständig erhalten bleiben, um zu verhindern, dass der bayerische Untermain abgehängt wird.

Der Dreiklang aus Schuldenabbau, Rekordinvestitionen und einer Umlagesenkung im Nachtragshaushalt kann als Erfolg gewertet werden. Landrat Scherf machte aber auch deutlich, dass dies zum Teil auch der sehr guten wirtschaftlichen Gesamtsituation zu verdanken ist und man sich nicht darauf ausruhen dürfe. Es gilt weiterhin die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Die Diskussionsrunde eröffnete Gemeinderat Reinhold Hein mit einer der aktuell drängendsten Fragen Großwallstadts. Die Zukunft der Aus-/Auffahrt Nord auf die B469. An den weiteren Wortbeiträgen wurde deutlich, dass der Gemeinderat und die Bürger der Gemeinde hier einer Meinung sind und den Wegfall dieser wichtigen Anbindung nicht akzeptieren würden. Jens Marco Scherf erklärte, dass das staatliche Bauamt mit dem Ausbaukonzept noch viel Arbeit vor sich hat und man natürlich am Ende eine tragfähige Lösung im Sinne aller angrenzenden Gemeinden benötigt. Kompromisse müssen dafür zwar eingegangen werden, aber es führt nicht ans Ziel über die Köpfe einer gesamten Gemeinde zu entscheiden.

Bei den Nachfragen zum Thema Verbesserung der Nahverkehrsanbindung schaltete sich denn auch der Wirt selbst mit ein und äußerte seinen und den Unmut seiner Gäste wegen der wenigen Nachtverbindungen. Auch eine bessere Verbindung nach Miltenberg wurde angemahnt. Zumindest letzteres wird durch eine Verlängerung der Linien bald möglich sein, so Landrat Scherf. Momentan liegt der Fokus auf der Zukunftssicherung des Verkehrsverbunds am bayerischen Untermain, im Nahverkehrsplan ist aber beabsichtigt, die Taktzeiten zu verdichten.

Der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Jörg Pischinger sprach die seit einem Jahr bestehende Ungerechtigkeit zwischen den Schülern der verschiedenen Schulformen im Landkreis an. Es ist nicht gerecht, wenn der eine Teil der Schülerinnen und Schüler mit Netzfahrkarten ausgestattet wird, während die andere Hälfte sich mit Streckenfahrkarten begnügen muss. Es sollte ein Konzept geben, durch das alle Jugendlichen den gleichen Zugang zum ÖPNV am bayerischen Untermain bekommen.

Landrat Scherf verwies auf das U20-Ticket der VAB, mit dem Jugendliche für 17,50€ an Schultagen ab 14 Uhr und an allen anderen Tagen ganztägig das Netz nutzen können, und nahm die Anregung auf. Debattiert wurde unter anderem auch über die Erreichbarkeit der Supermärkte am südlichen Gemeinderand Großwallstadts, das dortige Ortsschild, die Situation der Fahrradwege und das Radwegekonzept des Landkreises. Bei allen Anwesenden konnte Landrat Jens Marco Scherf mit seinem kommunikativen und freundlichen Auftreten punkten. So wurde er am Ende eines kurzweiligen Abends mit viel Applaus und dem edlen Tropfen eines örtlichen Winzers verabschiedet.

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